Die Tennissaison der Damen fand in den Tour Finals von Singapur vergangene Woche ihren krönenden Abschluss.
Nach den vier Grand-Slam-Turnieren ist das Turnier von Singapur das wichtigste des Jahres auf WTA-Ebene. Das Turniersystem stellt hierbei eine Ausnahme dar, denn es wird in zwei Vierer-Gruppen mit anschließendem Halbfinale gespielt und nicht direkt im KO-System. Somit ist man bei einer Niederlage nicht direkt ausgeschieden, sondern hat noch eine durchaus realistische Chance die nächste Runde zu erreichen.
Lediglich drei Teilnehmerinnen waren auch im Vorjahr bei den Finals am Start, nämlich Svitolina, Pliskova und Wozniacki. Wozniacki hatte das Turnier im vergangenen Jahr gewonnen und ging somit als Titelverteidigern ins Rennen. Allerdings war für die Dänin dieses Jahr bereits nach der Vorrunde Schluss, es reichte für sie überraschend nur zu Platz drei in der Gruppenphase. Kvitova landete ohne Sieg auf Platz vier, Svitolina schaffte es als Gruppensiegerin ins Halbfinale, Pliskova konnte selbiges durch ihren zweiten Platz ebenfalls klarmachen.
In Gruppe zwei war Naomi Osaka die Favoritin, allerdings konnte sie an ihren US-Open Triumph nicht im Ansatz anknüpfen und verlor alle drei Gruppenspiele. Für die Deutsche Angelique Kerber sollte es leider auch nur zu einem Sieg reichen, womit sie auf Platz drei landete und ebenso ausgeschieden war. Man merkte ihr die lange, anstrengende Saison durchaus an, der Tank war schlichtweg leer. Die Trennung von ihrem Trainer Wim Fissette kurz vor Turnierbeginn trug sicher auch nicht zu einer reibungslosen Vorbereitung bei. Dennoch kann man mit ihrer Saisonleistung sehr zufrieden sein, insbesondere mit dem Coup bei Wimbledon setzte sie einen weiteren Meilenstein.
Durch das Ausscheiden von Osaka und Kerber schafften es Kiki Bertens und Sloane Stephens ins Halbfinale, letztere ohne Niederlage auf Platz eins. Die Paarungen im Halbfinale lauteten dann Svitolina-Bertens und Stephens-Pliskova. Im ersten Halbfinale konnte sich Svitolina nach drei umkämpften Sätzen durchsetzen und stand somit im Finale. Im zweiten Halbfinale kam es zu einem echten Comeback-Sieg, denn Stephens stand nach einem 0-6 im ersten Satz und 0-2 Rückstand im zweiten Satz bereits mit dem Rücken zur Wand, ehe sie die große Aufholjagd startete und das Match noch gewann. Mit der Finalpaarung Svitolina-Stephens hatte vor dem Turnier wohl so ziemlich keiner gerechnet, denn für Svitolina verlief die Saison unter ihren eigenen Erwartungen und auch Stephens war zuletzt nicht wirklich in Form, so musste sie in den vorherigen Turnieren dreimal nach Runde eins ihre Koffer packen.
Das Finale war hochklassig, man merkte beiden Spielerinnen den absoluten Siegeswillen an. Am Ende konnte sich schließlich die Ukrainerin Svitolina durchsetzen, sie gewann nach Satzrückstand noch mit 3-6 6-2 6-2 und landete damit den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere. Durch den Turniersieg kletterte sie in der Weltrangliste von Rang sieben auf Rang vier.
Osaka musste hingegen einen Weltranglistenplatz einbüßen, sie steht nun auf Position fünf. Auf jener Position hat sich die Tschechin Kvitova vor dem Turnier befunden, in Singapur verschlechterte sie sich nach den drei Niederlagen um zwei Plätze und rangiert nun auf Platz sieben. Bei Kerber (2.), Wozniacki (3.), Stephens (6.),Pliskova (8.) und Bertens (9.) veränderten sich die Weltranglistenplätze hingegen nicht.