So funktioniert die Tennis Weltrangliste
Die Weltrangliste ist ein allgemeines Tabellensystem im Tennis. Sie dient als Maßstab für die erbrachten Leistungen in einem Jahr und wird jede Woche aktualisiert. Die Weltrangliste gibt die Setzliste bei den einzelnen Turnieren an und gewährleistet so, dass die besten Spieler erst im späteren Turnierverlauf aufeinander treffen können. Je nach Weltrangliste tritt in Runde eins eines Turniers also ein gesetzter Spieler gegen einen ungesetzen Spieler an. Das bietet den Fans auch die Möglichkeit bis zum Schluss auf ein Traumfinale zu hoffen. Des Weiteren müssen schwächer platzierte Spieler vor einem Turnier ggf. noch in die Qualifikation und stehen nicht direkt im Hauptfeld.
Wie ergeben sich die Punkte für die Tennis Weltrangliste?
Ganz unabhängig von den absolvierten Turnieren eines Spielers pro Jahr, fließen immer nur maximal 19 Turnierergebnisse in die Tennis Weltrangliste mit ein. Es gibt Spieler auf der Tour, die deutlich mehr als 19 Turniere pro Jahr bestreiten, aber auch sie bekommen für höchstens 19 Turniere Punkte. Die vier Grand-Slam-Turniere ( Kategorie A) fließen definitiv mit in die Wertung ein. Ebenso sicherer Bestandteil der Weltrangliste sind die acht Turniere aus der Kategorie B. Das sind die acht Masters-Turniere, das neunte Masters-Turnier (Monte Carlo) fällt hier nur in Kategorie C. Wer aufgrund einer Verletzung oder aus sonstigen Gründen bei einem dieser zwölf Turniere nicht teilnehmen kann, bekommt automatisch null Punkte berechnet. Neben diesen zwölf Turnieren müssen weitere sechs Turniere eingebracht werden. Hierfür werden dem Spieler einfach die sechs besten Ergebnisse aus den restlichen Turnieren ( 500er-Turniere, 250er-Turniere, Challenger-Serie und Future-Serie) angerechnet. Sofern man die ATP Tour Finals erreicht, können die dort erreichten Punkte ebenfalls eingebracht werden. Da aber nur die acht besten Spieler einer Saison dort teilnehmen können, haben auch nur diese acht die Chance auf die Berechnung eines 19. Turniers. Bei der WTA, also den weiblichen Tennisprofis, fließen maximal 16 Turniere pro Jahr mit in die Weltrangliste ein.
Besonderheiten
Sofern ein Spieler aufgrund einer zu niedrigen Positionierung in der Weltrangliste Tennis an einem der zwölf „Pflichtturniere“ nicht teilnehmen kann, darf er dieses durch ein anderes Turnier ersetzen. Eine weitere Besonderheit kommt den etablierten Spieler der Tour zugute: Wenn ein Spieler mindestens 600 Spiele auf der ATP Tour bestritten hat, wenn er mindestens 31 Jahre alt ist oder wenn er seit mindestens zwölf Jahren auf der Tour spielt, darf er pro zutreffendes Kriterium ein Turnier der Kategorie B auslassen, ohne dafür 0 Punkte berechnet zu bekommen. Stattdessen darf er dann maximal drei (je nachdem wie viele Kriterien erfüllt werden) Masters-Turniere mit anderen Turnieren ersetzen. Weiterhin kann ein Spieler, der mindestens sechs Monate lang verletzt ist, ein „Protected Ranking“ beantragen. Dadurch wird er vor einem großen Abrutschen in der Tennis Weltrangliste bewahrt und muss nach seiner Rückkehr nicht mit einer deutlich schlechteren Positionierung einsteigen.
Historie
Den Rekord für die höchste Punktzahl, die ein Spieler jemals in der Weltrangliste erreicht hat, hält aktuell Novak Djokovic. Er erreichte am 6. Juni 2016 die Bestmarke von 16.950 (21.000 maximal möglich) Punkten. Die bislang meiste Zeit an der Spitze der Tennis Weltrangliste hat Roger Federer vorzuweisen, bei ihm sind es bis jetzt 310 Wochen, wovon 237 Wochen in Folge waren. Bei den Frauen hält diesen Rekord Steffi Graf, die es sogar auf 377 Wochen (186 in Folge) an der Weltspitze brachte. Die längste Zeit in der Top Ten der Weltrangliste hat bei den Herren aktuell Jimmy Connors inne. Er war zwischen 1973 und 1988 15 Jahre lang in der Top Ten. Bei den Damen hält diesen Rekord Martina Navratilova, die zwischen 1976 und 1994 18 Jahre lang in den Top Ten stand.